“Aktiv für Artenvielfalt im Wald” (WWF et Österreichische Bundesforste, 2021)

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Dieses Dokument konzentriert sich auf die Förderung der Artenvielfalt im österreichischen Wald durch gezielte Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung seltener Baum- und Straucharten sowie natürlicher Waldelemente. Es verfolgt das Ziel, Bewirtschaftungskonzepte für den Erhalt und die Förderung biodiversitätsreicher Strukturen und Lebensräume zu vermitteln, um die ökologische Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber Klimawandel und Schadorganismen zu erhöhen. Die Zielgruppe sind Forstfachleute, Waldbesitzer*innen und Naturschutzakteur*innen, die Strategien für eine naturnähere und nachhaltigere Waldbewirtschaftung umsetzen möchten.

Zusammenfassung

Einleitung

Die Broschüre betont die Bedeutung der Artenvielfalt im Wald und zeigt, wie die gezielte Förderung seltener Baum- und Straucharten sowie Naturwaldelemente die ökologische Stabilität, Widerstandsfähigkeit gegen Klimawandel und den Naturschutz unterstützen kann. Es wird die Bedeutung von alten Bäumen, Totholz, Biotopbäumen, Waldreservaten und Altholzinseln hervorgehoben, die zahlreichen Arten Lebensraum bieten und die Vernetzung im Wald verbessern.

Vielfalt machen den Wald stark

Verschiedene Baum- und Straucharten, darunter auch seltene Arten, tragen zur Stabilität und Resilienz des Waldes bei. Die Förderung alter Bäume und Mischwälder ist zentral, um die Arten- und Strukturvielfalt zu erhöhen. Die Broschüre hebt die positiven Auswirkungen auf das Klima, den Bodenschutz und die Anpassungsfähigkeit an Umweltveränderungen hervor. Es wird die Bedeutung der Artenvielfalt für die Waldstabilität und ökologische Funktion unterstrichen.

Seltene Baum- und Straucharten

Die Broschüre beschreibt die Bedeutung der Förderung seltener Arten wie Europäische Stechpalme, Eibe, Flatterulme und weiterer, die durch passende Standorte unterstützt werden können. Es wird erläutert, warum diese Arten selten geworden sind, z.B. durch Waldumbaumaßnahmen, Nutzung des Holzes oder Wildverbiss. Zudem gibt es praktische Hinweise, wo und wie man diese Arten pflanzen oder fördern kann, unter Vermeidung invasiver Arten und unter Beachtung ihrer spezifischen Standortansprüche.

Naturwaldelemente und Naturneue Strukturelemente

Natürliche Waldelemente wie Biotopbäume, Mikrohabitate (Höhlen, Risse, Rindenverletzungen, Pilzfruchtkörper) und alte Bäume (Methusalems) sind essenziell für die Biodiversität im Wald. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche spezialisierte Arten, darunter Käfer, Vögel und Fledermäuse. Die Bedeutung von Totholz, Baumhöhlen, Wassertöpfen, Mulmhöhlen und den langfristigen Erhalt von Biotopbäumen wird hervorgehoben. Verbundstrukturen wie Waldreservate, Altholzinseln und Wildnisecken fördern die genetische Vielfalt und langfristige Stabilität des Waldes.

Waldreservate, Altholzinseln und Wildnisecken

Diese Schutz- und Entwicklungsräume sind zentral für die Erhaltung seltener und spezialisierter Arten. Waldreservate und Altholzinseln bieten lebenswichtigen Raum für langlebige Lebewesen und Mikrohabitate. Wildnisecken ermöglichen die natürliche Dynamik und Sukzession, fördern die Artenvielfalt auf kleinen Flächen und sind wichtige Trittsteine im Landschaftsverbund. Die Vernetzung durch Trittsteine und Nahverbünde erhöht die genetische Durchmischung und stabilisiert die Artenpopulationen.

Waldränder und Gehölzstreifen als Lebensräume

Strukturreiche Waldränder und Gehölzstreifen sind wichtige Lebensräume und Verbindungselemente zwischen Wald und Kulturlandschaft. Sie bieten Nahrung, Unterschlupf und Nistplätze für zahlreiche Arten. Das Anlegen und Erhalten dieser Bereiche mit heimischen Sträuchern und Bäumen verbessert die Biodiversität, schützt den Waldbestand vor Verbiss und Windwurf sowie vor Überhitzung. Die vielfältigen Pflanzenarten auf den Waldrändern fördern Wildbienen, Vögel und andere Tiere durch kontinuierliche Nahrungsangebote.

Häufige typische und seltene Arten sowie ihre Standortansprüche

Die Broschüre listet verschiedene Baum- und Straucharten mit ihren Standortansprüchen auf, darunter Fichte, Buche, Eibe, Flatterulme, Wildapfel und weitere. Dabei werden Höhenlagen, Bodenarten und klimatische Bedingungen beschrieben. Zusätzlich werden gefährdete Arten aus der Roten Liste Österreichs vorgestellt, die besondere Schutzmaßnahmen benötigen. Diese Arten benötigen spezifische Standortbedingungen, um langfristig zu überleben, etwa kalkhaltige Böden, feuchte oder trockene Lagen und bestimmte Höhenstufen.

Zusammenfassung und Fakten

Es werden zentrale Fakten zusammengefasst: In Österreich wachsen ca. 65 Baumarten, es existieren vielfältige Waldelemente, und es ist wichtig, mindestens 5 Biotopbäume pro Hektar zu erhalten, um die Artenvielfalt zu fördern. Natürliche Strukturen wie Biotopbäume, Altholzinseln sowie Totholz bieten Lebensraum für tausende Arten. Vernetzung und Schutzflächen wie Waldreservate sind essenziell, um die Biodiversität nachhaltig zu sichern und den Wald widerstandsfähiger zu machen.

Wichtige Punkte

Förderung seltener Baum- und Straucharten erhöht die Artenvielfalt im Wald
Gezielte Maßnahmen wie das Einsetzen und Belassen von Biotopbäumen und Altholzinseln steigern die ökologische Vielfalt, indem sie spezielle Mikrohabitate und Lebensräume für viele Arten bieten.
Naturnähe im Wald ist essenziell für Widerstandskraft gegenüber Klimawandel und Extremwetter
Vielfältige, strukturreiche Wälder mit altem Totholz, Biotopbäumen und vernetzter Naturwaldelemente speichern CO₂, schützen vor Naturereignissen und ermöglichen die Anpassung an veränderte Umweltbedingungen.
Mikrohabitate und Totholz sind zentrale Elemente für Biodiversität
Lebende und liegende Totholzanteile sowie Mikrohabitate wie Baumhöhlen, Mulmhöhlen und Wasserhöhlen bieten Lebensraum für zahlreiche hoch spezialisierte Arten, wobei deren Erhalt für den Erhalt der Artenvielfalt entscheidend ist.
Schutz alter Bäume und natürlicher Waldstrukturen ist für Artenerhaltung unverzichtbar
Methusalems oder Baumveteranen sowie alte Biotopbäume liefern einzigartige Strukturen und Nahrungsquellen, die für viele Arten lebenswichtig sind und nur in unbeeinträchtigten Naturlandschaften dauerhaft bestehen können.
Schutz und Vernetzung von Naturwaldelementen ist essenziell für Artenschutz auf Landschaftsebene
Waldreservate, Altholzinseln und Biotopbäume im Verbund schaffen Wanderkorridore und Genfluss zwischen Populationen, was den langfristigen Fortbestand seltener Arten sichert.
Lebensraumqualität durch Waldränder und kleine Schutzflächen fördern Biodiversität in landwirtschaftlich genutzter Umgebung
Strukturierte Waldränder und Wildnisecken bieten Nahrung, Unterschlupf und Bewegungsräume für Wildbienen, Vögel und Säugetiere, wodurch die ökologische Stabilität erhöht wird.

Quellen