Anaerobe Bodenentseuchung (ASD): Praktische Informationen.

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Die anaerobe Bodenentseuchung (ASD) ist eine alternative Methode zur chemischen Bodenbehandlung, um eine Vielzahl von durch den Boden übertragenen Krankheiten, Schädlingen und Unkräutern zu reduzieren. Das Verfahren basiert auf der Einarbeitung von frisch, klein gehäckseltem organischem Material in den Boden, das anschließend mit einer luftdichten Kunststofffolie abgedeckt wird, um die Sauerstoffzufuhr zu verhindern und eine anaerobe Umgebung zu schaffen. In diesem Zustand werden die Mikroorganismen im Boden Sauerstoff verbrauchen und organisches Material durch Fermentation abbauen, wobei flüchtige Fettsäuren entstehen, die viele Pathogene und Schädlinge töten. Das Bodenleben verändert sich, resistente Organismen bleiben bestehen, während krankheitserregende und unerwünschte Organismen ausgelöscht werden.

Für eine erfolgreiche Anwendung ist es wichtig, geeignetes, leicht abbaubares organisches Material (z.B. frische Ernterückstände, Gras, Zwischenfrüchte, proteinreiche Rückstände) zu verwenden, das frisch, gehäckselte und frei von Krankheitserregern und Samen ist. Es sollten ca. 40 Tonnen/ha Material für eine 40 cm Tiefe Bodentrennung eingearbeitet werden. Das Material wird in die oberen 0-20 cm oder 0-40 cm Bodentiefe verteilt und eingearbeitet. Die Anwendung ist besonders auf sandigen Böden effektiv, da hier die erfolgreiche Fermentation leichter verläuft.

Die Abdeckung erfolgt mit geeigneten, luftdichten Kunststofffolien (z.B. VIF oder Polyethylen, Dicke 0,15 bis 0,40 mm), die stark genug sind, um Schäden zu vermeiden. Wichtig sind gleichmäßige, ebene Flächen, das Vermeiden von Schadstellen und das Befestigen der Folie gegen Wind. Die Bodentemperatur sollte über 16°C liegen, und der Boden muss nass sein, idealerweise auf Feldkapazität bewässert werden, um den Mikroorganismen optimale Bedingungen zu bieten.

Der Ablauf umfasst die Einarbeitung des organischen Materials, Verdichtung des Bodens, Abdeckung mit Kunststoff und Kontrolle auf Schäden. Die ASD-Behandlung dauert in der Regel 6–8 Wochen. Nach Ablauf der Behandlung kann eine Kulturpflanze angezogen werden, um Nährstoffe zu nutzen und den Boden wieder nutzbar zu machen.

Dieses Verfahren ist eine umweltfreundliche Option, um Bodengesundheit zu verbessern und schädliche Organismen gezielt zu reduzieren, ohne den Boden zu sterilieren oder chemisch zu behandeln.


Takeaways

Anaerobe Bodenentseuchung (ASD) ist eine nachhaltige Alternative zur chemischen Bodenbehandlung
ASD nutzt den biologischen Abbau von organischem Material unter luftdichten Bedingungen, um Krankheiten, Schädlinge und Unkräuter im Boden zu reduzieren, ohne chemische Mittel einzusetzen.
Wichtigste Voraussetzungen sind frisches, abbaubares organisches Material und luftdichte Abdeckung
Für eine erfolgreiche Anwendung von ASD ist es erforderlich, leicht abbaubares organisches Material (wie Ernterückstände oder Zwischenfrüchte) in ausreichender Menge (40 Tonnen/ha) und in geeigneter Qualität zu verwenden, sowie eine luftdichte Abdeckung mit geeignetem Kunststoff.
Temperatur und Bodenfeuchte sind entscheidend für den Erfolg von ASD
Die Bodentemperatur sollte über 16°C liegen, idealerweise höher, und der Boden muss bei Feldkapazität feucht sein, um die Mikroorganismen optimal arbeiten zu lassen und den organischen Abbau zu maximieren.
Die Anwendung von ASD erfordert eine gründliche Einarbeitung des Materials in die oberen Bodenschichten
Das organische Material sollte homogen verteilt und in 0-20 oder 0-40 cm Tiefe eingearbeitet werden, um die Wirkung auf das gesamte Wurzelsystem und Krankheitserreger sicherzustellen.
Verwendung der richtigen Kunststofffolie ist essenziell für eine luftdichte Abdeckung
Geeignete Folien sind Virtualy Impermeable Films (VIF) oder Polyethylen mit 0,20 bis 0,40 mm Dicke, um den Sauerstoffeintritt zu verhindern und die anaerobe Umgebung zu gewährleisten.
Dauer der ASD-Anwendung beträgt 6-8 Wochen bei Temperaturen über 16°C
Unter optimalen Bedingungen bleibt die Bodenbehandlung in der Regel auf 6 bis 8 Wochen beschränkt, wobei höhere Temperaturen die Effektivität beschleunigen.