Bacillus thuringiensis
Bacillus thuringiensis (oft als Bt abgekürzt) ist eine Bakterienart, die aufgrund ihrer insektiziden Eigenschaften eingesetzt wird. Es handelt sich um einen grampositiven, fakultativ aeroben, ubiquitären und sporulierten Bazillus.
Es kommt in geringen Mengen in praktisch allen Böden, im Wasser, in der Luft und im Laub von Pflanzen vor. Er gehört zu einer Gruppe von sechs Bazillen, die als "Bacillus cereus-Gruppe" bezeichnet wird: B. anthracis (Verursacher der Milzbrandkrankheit), B. cereus, B. mycoides, B. pseudomycoides, B. weihenstephanensis und B. thuringiensis.
Bacillus thuringiensis wurde 1901 von dem japanischen Bakteriologen S. Ishiwata aus Seidenraupen isoliert, die er infizieren und töten kann. Die erste wissenschaftliche Beschreibung stammt jedoch von dem Deutschen Ernst Berliner aus dem Jahr 1911.
Das Akronym Bt bezeichnet auch häufig das Pestizidmolekül (Insektizid, Akarizid...), manchmal auch Thuringiensin genannt, das aus diesem Bakterium (oder verwandten Bakterien wie Bacillus sphaericus) gewonnen wird oder gentechnisch durch Pflanzen (GVO) hergestellt wird, in die bestimmte Fragmente des Genoms dieses Bakteriums eingeführt wurden.
Im Jahr 2006 war Bt das am häufigsten verwendete Biopestizid (als Bio-Insektizid) mit einem Anteil von über 90% am Markt für Bio-Insektizide, aber nur knapp 2% am Gesamtmarkt für Insektizide (Fargues und Bourguet 2005). Es wird auch von transgenen Pflanzen produziert, hat aber keine Auswirkungen auf bestimmteInsektenarten, die dagegen resistent geworden sind, oder in einigen Fällen mehr oder weniger gut.()