Bodenbürtige Krankheiten: praktische Informationen.

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Das Merkblatt behandelt bodenbürtige Krankheiten, die durch im Boden vorkommende Krankheitserreger wie Nematoden, Pilze, Bakterien und Viren verursacht werden. Diese Erreger können zu Ertragsminderungen oder -einschränkungen führen. Die Bekämpfung erfolgt teilweise durch chemische Bodenbegasung, die jedoch teuer und nicht sehr selektiv ist, wodurch nützliche Bodenorganismen ebenfalls beeinträchtigt werden. Um das Auftreten solcher Krankheiten zu vermeiden, werden Strategien wie Fruchtfolgen und andere nachhaltige Maßnahmen empfohlen, die die Boden- und Pflanzengesundheit fördern.

Zu den wichtigsten bodenbürtigen Erregern zählen Nematoden und Pilze, die oft mikroskopisch klein sind. Nematoden sind winzige Würmer, deren Auftreten stark von Bodentemperatur und -feuchte beeinflusst wird. Sie bevorzugen sandige Böden, einige Arten sind in Tonböden verbreitet. Pilze produzieren resistente Dauerstrukturen, die im Boden über Jahre bestehen bleiben können. Beide Erregergruppen können auf Samen und pflanzlichen Resten im Boden überleben, was die Fruchtfolgeplanung essentiell macht, um die Ausbreitung zu verhindern.

Symptome auf Pflanzen sind oft schwer von anderen Ursachen zu unterscheiden, da sie durch bodenbürtige Erreger ähnlich wie durch stressbedingte oder abiotische Faktoren verursacht werden. Typische Anzeichen sind Verwelken, Chlorose, trockene Blätter, Epinastie oder Wurzelfäule. Mikroskopischer Nachweis ist notwendig, um die Ursachen sicher zu bestimmen, da verschiedene Erreger vergleichbare Symptone hervorrufen.

Bodenbürtige Erreger können sehr langlebig sein, da sie Dauerstrukturen bilden, die im Boden mehr als 10 Jahre überleben können. Diese Erreger siedeln sich vor allem an beschädigten Wurzeln an, was die Krankheitsausbreitung fördert. Nicht alle Mikroorganismen im Boden sind schädlich; der Großteil ist saprophytisch und trägt zur Zersetzung organischer Substanz, Humusbildung und Bodenfruchtbarkeit bei.

Schädigungen durch bodenbürtige Erreger äußern sich häufig in Wurzel- oder Stängelschäden sowie in einer Beeinträchtigung des Gefäßsystems, was sich in Symptomen wie Welke, Nekrosen oder Verfall zeigt. Diese Symptome können leicht mit Wassermangel verwechselt werden, was eine korrekte Diagnose notwendig macht. Die Bekämpfung der Erreger ist erregerspezifisch und erfordert eine genaue Identifikation, wofür spezielle Labore notwendig sind.

Das Dokument betont die Bedeutung nachhaltiger Maßnahmen wie Fruchtfolgen, um die Bodenqualität zu erhalten und die Verbreitung bodenbürtiger Krankheiten zu minimieren. Weitere Informationen und praktische Tipps finden die Nutzer auf der Website und in den Videos von Best4Soil, das im Rahmen der EU-Förderung entwickelt wurde.


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Zielländer: Spanien, Schweiz

Wichtige Punkte

Bodenbürtige Krankheiten werden durch Mikroorganismen im Boden verursacht.
Sie umfassen Nematoden, Pilze, Bakterien und Viren, die bei manchen Kulturen zu Ertragsminderungen führen können.
Die Bekämpfung bodenbürtiger Erreger ist teuer und nicht selektiv.
Chemische Bodenbegasung verringert sowohl schädliche als auch nützliche Mikroorganismen, weshalb eine nachhaltige Strategie zur Krankheitsvermeidung notwendig ist.
Fruchtfolgen und die Förderung gesunder Mikroorganismen sind entscheidend zur Vorbeugung.
Gezielte Fruchtwechsel, Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und Erhöhung nützlicher Organismen können die Ausbreitung bodenbürtiger Krankheiten reduzieren.
Erkennung von bodenbürtigen Krankheiten ist schwierig, da Symptomatik oft anderen Belastungen ähnelt.
Mikroskopischer Nachweis ist notwendig, für zuverlässige Diagnose sind Labortests erforderlich, um gezielt Maßnahmen einzuleiten.
Viele Erreger produzieren Dauerstrukturen, die im Boden mehr als 10 Jahre überleben können.
Dauerstrukturen wie Sklerotien oder Mikrosklerotien ermöglichen eine langwierige Persistenz der Krankheit im Boden, was die Planung der Fruchtfolge beeinflusst.
Nicht nur schädliche, sondern auch nützliche Mikroorganismen sind im Boden vorhanden.
99 % der Bodenmikroorganismen sind saprophytisch und unterstützen die Zersetzung organischer Stoffe sowie die Bodenfruchtbarkeit, was für nachhaltiges Management wichtig ist.

Quellen