Mischwälder – weniger Risiko, höhere Wertschöpfung
Das Dokument beschäftigt sich mit der Bedeutung von Mischwäldern für die Anpassung an den Klimawandel, die ökologische Stabilität und die nachhaltige Bewirtschaftung österreichischer Wälder. Es verfolgt das Ziel, Waldbesitzerinnen und -besitzern sowie forstlichen Fachleuten durch fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Handlungsempfehlungen Wege aufzuzeigen, um resistente und zukunftsfähige Waldstrukturen zu entwickeln, die Risiken durch extremwetterbedingte Ereignisse minimieren. Die Zielgruppe sind primarily Forstexperten, Waldbesitzer und politische Entscheidungsträger, die an nachhaltiger Forstwirtschaft und Klimaanpassung interessiert sind.
Zusammenfassung
Layout 1 - Praxisinformation Nr. 41/2016
Diese Praxisinformation des Bundesforschungszentrums für Wald thematisiert die Bedeutung und die Vorteile von Mischwäldern in Österreich im Kontext des Klimawandels. Sie hebt die Risiken, die durch den Klimawandel für die Wälder entstehen, sowie die Notwendigkeit nachhaltiger und widerstandsfähiger Waldbestände hervor. Es wird die ökologische, wirtschaftliche und standortgerechte Bedeutung von Mischbeständen, insbesondere mit Laub- und Nadelbaumarten, dargestellt. Die Fachartikel befassen sich detailliert mit den Eigenschaften, Verbreitung, Bewirtschaftung, sowie den spezifischen Herausforderungen und Gefährdungen einzelner Baumarten wie Buche, Eiche, Tanne, Lärche, Douglasie, Esche und Kirsche. Zudem werden die waldbaulichen Maßnahmen zur Planung, Begründung, Verjüngung und Mischung erläutert, um stabile und klimafitte Wälder zu fördern. Abschließend werden Fragen zum klimaaktiven Wald behandelt, wobei die Bedeutung nachhaltiger Forstwirtschaft im Klimawandel betont wird.
Einleitung und Kontext
Die Einführung betont, dass die zukünftige Leistungsfähigkeit der österreichischen Wälder erheblich von den heute geschaffenen Beständen abhängt. Aufgrund der Unsicherheiten im Hinblick auf zukünftige Klimabedingungen sollen Waldbesitzer sich auf ökologische Veränderungen vorbereiten und Risikovorsorge treffen. Die Begründung von Mischwäldern erhöht die Elastizität der Bestände, fördert die Biodiversität und trägt zur Wertschöpfung bei. Es wird die Bedeutung des Wissens um Standorteigenschaften, Konkurrenzverhalten und technische Waldbauverfahren hervorgehoben.
Herausforderungen durch den Klimawandel
Der Klimawandel führt zu steigenden Temperaturen, längeren Trockenperioden, erhöhtem Schädlingsdruck und Extremereignissen. Simulationen prognostizieren signifikante Veränderungen im Artenzusammensetzung der Wälder, wobei Arten wie Fichte und Lärche typische Verlierer sein werden, während Laubbaumarten wie Eiche, Buche, Vogelkirsche und andere vorteilhaftere Bedingungen vorfinden. Ziel der klimaangepassten Forstwirtschaft ist es, Standorte so zu nutzen, dass sie stabil bleiben und ihr wirtschaftliches Potenzial langfristig sichern. Die Bedeutung der Standortwahl, Standortansprüche der Arten und die Konkurrenzverhältnisse werden erläutert.
Standortfaktoren und ökologische Aspekte
Die Standortqualität wird durch klimatische, bodenphysikalische und hydrologische Faktoren bestimmt. Die Wasserspeicherkapazität des Bodens ist von Bodentyp, Bodentiefe und Niederschlagsverteilung abhängig. Laub- und Mischwälder sind ökologisch stabil, nutzen Bodennährstoffe optimal aus, bieten vielfältige Lebensräume und beeinflussen das Wasserhaushaltsmanagement. Die Humusform, der Wasserhaushalt, die Bodenqualität und die Konkurrenzverhältnisse zwischen den Arten sind entscheidend für die standörtliche Eignung.
Waldinventur und Bestandeszusammensetzung
Die österreichische Waldinventur (ÖWI) erfasst die Baumartenzusammensetzung, Bestandstypen und Mischungsgrade auf Basis der potenziellen natürlichen Waldgesellschaften. Mischbestände machen 56% der Waldfläche aus und bestehen aus mindestens zwei Baumarten, die je nach Anteil als Rein- oder Mischbestände klassifiziert werden. Die Verfügbarkeit und Verbreitung verschiedener Baumarten, wie Fichte, Buche, Eiche, Esche, Buche, Lärche, Douglasie, und die Bedeutung ihrer jeweiligen Standorteigenschaften werden vorgestellt.
Spezifische Baumartenprofile
Detaillierte Beschreibungen der wichtigsten Baumarten wie Buche, Eiche, Esche, Lärche, Douglasie, Tanne, sowie deren ökologische Ansprüche, Standortverbreitung, Verjüngung, Wachstum, Schädlinge, Holzqualität und wirtschaftliche Nutzungen werden bereitgestellt. Jede Art wird hinsichtlich ihrer Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standorte, Konkurrenzverhalten, waldbauliche Maßnahmen und Gefährdungen analysiert.
Waldbauliche Maßnahmen und Mischungsregulierung
Die optimale Bewirtschaftung von Mischbeständen erfordert gezielte Standortwahl, Pläne zur Begründung, Verjüngung und Mischungsform. Es werden bewährte Techniken wie Gruppenpflanzung, Schirm- und Truppsysteme, Durchforstung, Astung und Begründung von Dauer- und Zeitmischungen erläutert. Die Bedeutung der Kontrolle des Konkurrenzdrucks und die technische Umsetzung bei verschiedenen Arten werden hervorgehoben, um stabile, nachhaltige und wirtschaftlich attraktive Mischwälder zu gewährleisten.
Schutz und Gefährdungen
Die wichtigsten Schädlinge, Krankheiten und Umweltfaktoren, die die Gesundheit der Baumarten bedrohen, werden beschrieben. Dazu gehören Krankheiten wie Eschensterben, Buchenkrebs, Eichenfraß, Schädlingsbefall durch Käfer, Pilze und Wildverbiss. Es wird auf die spezifischen Anfälligkeiten und die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung sowie der Maßnahmen gegen diese Risiken eingegangen.
Holzeigenschaften und Nutzung
Die charakteristischen Eigenschaften des Holzes der einzelnen Baumarten, etwa Gewicht, Härte, Elastizität, Widerstandsfähigkeit, sowie die klassischen und neuen Verwendungszwecke im Bau, Möbelbau, Industrie, Energie und Spezialanwendungen werden erläutert. Dabei wird die Bedeutung qualitativ hochwertiger Holzarten für die Wertschöpfung betont.
Zukünftige Perspektiven und Handlungsempfehlungen
Abschließend wird die Bedeutung einer nachhaltigen und klimaangepassten Bewirtschaftung unterstrichen. Die Broschüre fordert die Waldbesitzer auf, die Auswirkungen des Klimawandels zu erkennen, standortgerechte Baumarten zu pflanzen, Mischwälder zu fördern und technische Maßnahmen wie durchdachte Planung, Verjüngung und Mischungsregulierung konsequent umzusetzen, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder langfristig zu sichern.
[https://www.bfw.gv.at/wp-content/uploads/BFWPraxisinformation41_Mischwald.pdf Mischwälder –
weniger Risiko, höhere Wertschöpfung] (de)
Seitenanzahl: 44
Zielländer: Österreich
Wichtige Punkte
- Mischwälder erhöhen die Klimaresilienz und Wertschöpfung
- Durch die Begründung und Pflege von Mischbeständen werden Risiken auf mehrere Baumarten verteilt, was die Bestandeselastizität erhöht, ökologische Diversität fördert und die Wertschöpfung in Waldbauprogrammen unterstützt.
- Standort- und Baumartenspezifische Waldbaumaßnahmen sind essenziell
- Waldbauliche Behandlung, Verjüngung, und Mischungsregulierung müssen an die spezifischen Standortbedingungen, Konkurrenzverhalten und Baumarten angepasst werden, um stabile und widerstandsfähige Mischwälder zu sichern.
- Klimawandel erfordert proaktive, diversifizierte Waldbewirtschaftung
- Da zukünftige Klimabedingungen schwer vorhersehbar sind, ist es für Waldbesitzer entscheidend, auf ökologische Veränderungen vorbereitet zu sein, indem sie auf klimafitten Baumarten setzen, Risiko streuen und nachhaltige, flexible Bewirtschaftungsstrategien verfolgen.
- Verändertes Baumartenbild durch den Klimawandel
- Simulationen prognostizieren, dass Arten wie Fichte und Lärche zukünftig weniger standorttolerant werden, während Eichen, Buche und andere Laubbaumarten bessere Chancen auf klimatisch angepassten Standorten haben und somit das europäische Waldgefüge verändern könnten.
- Holzqualität und Nutzungspotenzial variieren je nach Baumart
- Holzeigenschaften wie Dauerhaftigkeit, Verarbeitung und Wertschöpfungspotenzial unterscheiden sich erheblich zwischen Arten wie Buche, Eiche, Tanne, Lärche oder Douglasie, was die Wahl der Baumart und die Bewirtschaftungsstrategien beeinflusst.
- Zukunftstrend
- Weniger Reinbestände, mehr Mischwälder
- Der Fokus verschiebt sich zunehmend auf die Erhaltung und Produktion von Mischbeständen, um Risiken zu minimieren, ökologische Funktionen zu sichern und die Widerstandskraft gegen den Klimawandel zu erhöhen.
Quellen
- Mischwälder –
weniger Risiko, höhere Wertschöpfung - 2016-11-01 - https://www.bfw.gv.at/wp-content/uploads/BFWPraxisinformation41_Mischwald.pdf