Zwischenfrüchte für die Futterproduktion bei Trockenheit

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Der Artikel untersucht die Eignung trockenheitstoleranter Zwischenfrüchte für die Futterproduktion bei trockenem Wetter. Ein durch Agroscope 2021 auf Praxisbetrieben im Kanton Jura durchgeführter Versuch zeigt, dass das Ertragspotenzial dieser Kulturen, bestehend aus Futtersorghum, Rauhafer, Moha, Perlhirse und einer Mischung aus Hafer, Erbsen und Sommerwicke, aufgrund feuchter Bedingungen im Jahr 2021 gering war. Durchschnittlich wurden nur etwa 24 dt TS/ha geerntet, wobei Moha mit fast 31 dt TS/ha den höchsten Ertrag erzielte. Die Futterqualität dieser Kulturen ist generell niedrig, was sich in geringen Gehalten an Energie und Proteinen widerspiegelt. Besonders die Silagequalität konnte durch ausreichendes Anwelken (über 30 % TS) und den Einsatz von Siliermitteln verbessert werden. Die Kombination der trockentoleranten Kulturen mit Leguminosen, insbesondere Leguminosenanteilen über 30 %, kann die Proteingehalte deutlich verbessern. Das Fazit lautet, dass die genannten Kulturen nur begrenzt als zuverlässige Futterquellen bei Trockenheit geeignet sind und eher zur Überbrückung von Futterengpässen genutzt werden sollten, insbesondere bei Kleinwiederkäuern und Aufzuchtrindern. Trotz mäßiger Nährstoffgehalte kann eine gute Silagequalität erzielt werden, wenn auf richtige Anwelketechnik und Silierbehandlung geachtet wird. Insgesamt zeige die Studie, dass langfristig bessere Lösungen in einer breiten Fruchtfolgenplanung und der gezielten Nutzung von Leguminosen liegen, um die Futterversorgung bei zunehmender Trockenheit besser abzusichern.


Wichtige Punkte

Trockenheitstolerante Zwischenfrüchte haben begrenztes Ertragspotenzial
Versuche zeigen, dass die bei Trockenheit eingesetzten Kulturen im Vergleich zu normalen Bedingungen niedrigere Erträge liefern, mit durchschnittlich 24 dt TS/ha, was die Begrenztheit ihrer Nutzung als alleinige Futterquelle unterstreicht.
Leguminosen in Kombination mit trockenheitstoleranten Arten verbessern Futterqualität
Mischungen mit Leguminosen wie einjährigem Klee steigern den Proteingehalt des Futters, während die reine Nutzung von Kulturen wie Moha, Perlhirse oder Sorghum vor allem geringwertiges Futter liefert.
Silagequalität kann trotz mäßiger Grundfutterwerte erreicht werden
Durch ausreichendes Anwelken (über 30 % TS) und Zugabe eines Siliermittels kann eine zufriedenstellende Silagequalität erzielt werden, obwohl das Ausgangsmaterial einen niedrigen TS-Gehalt aufweist.
Futter aus Trockenheitstoleranten Kulturen ist nur bedingt geeignet für die Grundfutterversorgung
Das gewonnene Futter ähnelt qualitativ Heu erster Schnitt und sollte eher zur Überbrückung von Engpässen oder für spezielle Tiergruppen verwendet werden, nicht als die Hauptfuttermittelquelle.
Wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen restrictieren die Nutzung dieser Kulturen
Häufige Klimaschwankungen und die niedrigen Erträge sowie die vergleichsweise geringe Futterqualität erschweren eine zuverlässige Integration in Futterstrategien bei uns.
Kombination mit Leguminosen ist entscheidend für Ernährungswerte
Damit die Futterqualität steigt, sollte der Anteil an Leguminosen wie Perser- oder Alexandrinerklee in den Mischungen mehr als 30 % betragen, um Energie- und Proteingehalte zu verbessern.

Quellen