Anpassung des Reihenabstands und der Aussaatdichte zur Unkrautbekämpfung

Datenblätter - Nationales Zentrum für Agroökologie - Conserwa - Unkräuter

Großkulturen Großkulturen Unkrautmanagement Aussaattechniken Direktsaat

Verringern des Reihenabstands zur Erhöhung der Aussaatdichte der Kulturpflanze, um die Konkurrenz mit den Unkräutern zu verstärken. Mit dieser Methode wird angestrebt, die Bestandsdecke durch die Kulturpflanze so schnell wie möglich zu schließen, um die Unkräuter durch Lichtkonkurrenz zu ersticken.

Beschreibung

Diese Methode ist eine Ergänzung zu anderen agronomischen Hebeln für das integrierte Unkrautmanagement. Sie hat sich bewährt, reicht aber nicht allein aus und es mangelt an technischen und wissenschaftlichen Referenzen zu dieser Praxis in Frankreich. Trotz ihrer Vorteile birgt sie auch Risiken, die weiter unten erläutert werden.

In diesem Diagramm ist der theoretische Effekt der Biomasse der Kulturpflanze auf die Unkrautbiomasse und den Ertrag dargestellt.

Wenn man die Aussaatdichte erhöht (verringerter Reihenabstand), steigt der Ertrag bis er sich stabilisiert. Es besteht eine Korrelation zwischen Aussaatdichte und Unkrautbiomasse.

Die Herausforderung besteht darin, die Dichte (Reihenabstand und Abstand in der Reihe) zu finden, die den besten Kompromiss zwischen Konkurrenz zu den Unkräutern und Ertrag bietet, wobei die steigenden Kosten der Anlage bei hohen Dichten berücksichtigt werden müssen.

In der Praxis

Es geht darum, den Abstand zwischen zwei Reihen zu verringern und gleichzeitig den Abstand innerhalb der Reihe leicht zu vergrößern, wie im Schema gezeigt, hier am Beispiel von Mais.

Dies kann je nach Sämaschine bei Getreide schwieriger umzusetzen sein.

Die Anpassung einer Sämaschine zur Verringerung des Reihenabstands kann je nach Modell mehr oder weniger einfach sein, und Investitionen können erforderlich sein, um diese Änderungen vorzunehmen.

Vorteile

• Verbesserte Konkurrenz gegenüber Unkräutern: Verringerung der Anzahl der Aufläufe und der von den Unkräutern produzierten Samen.
• Schnelle Schließung der Vegetationsdecke.
• Effizientere Nutzung/Abschirmung des Lichts.
• Reduzierte Verdunstung / Feuchtigkeitserhalt.
• Geringere Wurzelkonkurrenz: Effizientere Nutzung von Wasser und Mineralien.
• Bessere Erträge im Durchschnitt bei höherer Kulturpflanzendichte.

Nachteile

• Erhöhtes Risiko für Pilzkrankheiten: Dies ist auf die Feuchterhaltung durch eine dichte Vegetationsdecke zurückzuführen. Eine Studie zeigte, dass die Schwere der Septoriose des Weizens signifikant durch eine hohe Dichte pro Hektar verschärft wird (untersuchte Varianten: bei 35 kg/ha 8 % Schwere, bei 140 kg/ha 12 %), jedoch nicht durch einen geringeren Reihenabstand (untersuchte Varianten: 9 cm und 38 cm). Es ist daher wichtig, bei reduziertem Reihenabstand die gleiche Dichte pro Hektar beizubehalten. Allgemein haben agronomische Praktiken einen geringeren Einfluss auf die Entstehung von Septoriose-Epidemien als Standort, Klima und Sortenwahl.

• Benötigt spezielle Sorten: Einige Sorten können je nach Phänotyp benachteiligt sein und schlecht auf diese Praxis reagieren.
• Benötigt Bewässerung: Diese Praxis ist möglicherweise nicht für Systeme unter mediterranen Bedingungen ohne Bewässerung geeignet.
• Höhere Anbaukosten: Durch die Erhöhung der Reihenanzahl wird mehr Zugkraft für die Sämaschine benötigt, was zu höheren Maschinenkosten führt. Wenn die Saatdichte pro Hektar erhöht wird, sind zusätzliche Kosten für das Saatgut zu erwarten.

Einfluss auf den Unkrautsamenbestand (Ray-Grass)

Eine australische Studie verfolgte die Populationen von Ray-Grass über einen Zeitraum von 10 Jahren (2003-2013, mit einer Fruchtfolge aus Weizen, Gerste, Raps, Erbse und Kichererbse) und testete jährlich 4 verschiedene Reihenabstände. Das Unkrautbekämpfungsprogramm war für alle Varianten gleich.

Bei gleicher Fruchtfolge und ähnlichem Unkrautbekämpfungsprogramm ist der Trend sehr deutlich: Es wird eine Abnahme der Samenzahl bei reduziertem Reihenabstand beobachtet.

Hinweis: Der Effekt der Verringerung des Reihenabstands wird abgeschwächt, wenn dieser bereits klein ist. Zum Beispiel führt die Reduzierung von 36 cm auf 18 cm (Halbierung) zu einer Abnahme von über 75 % der Samen pro m² bei der Ernte. Wird der Abstand nochmals halbiert auf 9 cm, beträgt die Reduktion nur noch 25 %.

Dies bleibt dennoch ein interessanter Hebel (mindestens 25 % weniger Ray-Grass), da relativ einfach umzusetzen und phytosanitäre Eingriffe einsparend.

Einfluss auf den Ertrag

Die meisten Artikel zu diesem Thema zeigen einen Trend zu höheren Erträgen bei kleinerem Reihenabstand, selbst bei gleicher Dichte auf dem Feld, wie DEKALB an einer Maissorte demonstriert.

Die Ertragsunterschiede sind nicht immer signifikant, aber der Trend zeigt eine Verbesserung, und angesichts der Konkurrenz, die solche Praktiken den Unkräutern bieten, erscheint diese Methode sinnvoll.

Der Fall der Direktsaat

Die Verringerung des Reihenabstands bei der Direktsaat kann neue technische Herausforderungen mit sich bringen. Der "Rechen"-Effekt auf Pflanzenreste kann stark verstärkt werden, wenn die Saatreihen näher beieinander liegen, insbesondere bei einer Zinken-Sämaschine.

Um diesen Effekt zu begrenzen, wird empfohlen, die Zinken diagonal auf mehreren Trägern anzuordnen (optimal 4 bis 5), die jeweils 60 cm auseinander liegen, mit einem Abstand von 20 bis 25 cm zwischen den Zinken, um eine ausreichende Freigängigkeit zu gewährleisten und Verstopfungen zu vermeiden.

Achten Sie auch auf die Positionierung der Führungsräder. Diese sollten weit genug von den Zinken entfernt sein, um die Pflanzenreste nicht zu blockieren.

Verbesserungsmöglichkeiten und verbundene Methode

Um die Wirksamkeit dieser Praxis bei der Unkrautregulierung zu erhöhen, kann sie mit der Methode der Ost-West-Aussaat kombiniert werden.

Quellen

Dieser Artikel wurde verfasst von Jasmin Razongles, Agraringenieur-Student im dualen Studium am Nationalen Zentrum für Agroökologie.