Feldversuch: Zwischenfrüchte im Vergleich

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Der Feldversuch der Landwirtschaftskammer Niederösterreich mit drei Standorten und zwei Jahren zeigt, dass Zwischenfrüchte in Trockenjahren Erträge in die Fruchtfolge bringen können und die Vorfruchtwirkung auf Mais verbessern. Es wurden 16 Varianten mit handelsüblichen Mischungen und Einzelkomponenten getestet, darunter überwinternde und nur herbstnutzbare Mischungen. Die Anbauzeiten lagen im Sommer (Juli) für Sommerzwischenfrüchte und im August (bzw. April) für winterfeste Varianten. Die Düngestrategie war eher konservativ mit Gülregie und moderatem Mineralstickstoff. Ergebnisse zeigen, dass wärmeliebende Früchte wie Grünmais und Sorghum im zweiten Jahr dank frühzeitigem Anbau hohe Erträge erzielten, wobei die jährlich besten Mischungen wie das Landsberger Gemenge bei Trockenheit besonders gute Ergebnisse lieferten. Eiweißgehalt im Futtermittel war bei Kleegrasmischungen mit bis zu 14 % deutlich höher als bei Grünmais (ca. 10 %). Überwinternde Mischungen lieferten im Schnitt mehr und hochwertigeres Futter, obwohl die Silagequalität durch späte Ernte und feuchte Bedingungen beeinträchtigt war. Für die Futterqualität ist eine saubere Saatbeetvorbereitung, Breitsaat und gutes Anwalzen empfehlenswert. Die Kosten für Saatgut liegen bei 150 bis 200 € pro Hektar; die Erträge der Zwischenfrüchte rechtfertigen den Mehraufwand vor allem bei überwinternden Varianten. Das Fazit lautet: Zwischenfrüchte können bei geeigneter Witterung hohe Trockenmasseerträge und wertvolles Futter liefern, sind gut für den Boden und den Grundwasserschutz und bieten eine nachhaltige Eiweißquelle durch Kleegrasmischungen. Empfehlungen betreffen die Anbaumethodik, Pflege, Düngung und Siliermethoden sowie die Berücksichtigung der Ertrags- und Inhaltsstoffeigenschaften.


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Feldversuch: Zwischenfrüchte im Vergleich (de)
Zielländer: Österreich

Wichtige Punkte

Zwischenfrüchte können in Trockenjahren Erträge aufbessern
Der Versuch zeigte, dass Zwischenfrüchte als Lückenfüller in trockenen Jahreszeiten fehlende Erträge in der Fruchtfolge ausgleichen können, insbesondere bei Herbstnutzung und Frostschutz.
Überwinternde Mischungen liefern wertvolleres Futter
Alle frostharten Mischungen, bis auf Futterraps, kamen gut über den Winter und erzielten deutlich höhere Trockenmasseerträge im Vergleich zu Herbstvarianten, was sie zu einer überzeugenden Investition macht.
Kleegrasmischungen bieten hohe Proteingehalte ohne hohen Düngereinsatz
Diese Mischungen erreichten Eiweißgehalte von 13 bis 14 %, während Grünmais nur knapp 10 % erreichte; sie sind somit heimische Eiweißlieferanten bei geringen Düngemitteln.
Ertrag und Inhaltsstoffe hängen stark vom Anbauzeitpunkt ab
Frühere Anbaumethoden, z. B. bei Sommerzwischenfrüchten, erzielten im zweiten Jahr höhere Erträge, während spätere Aussaaten nach Zwischenfrüchten zu Ertragsdepressionen führen können.
Sogenannte Herbst-Variante sind weniger ergiebig
Reine Herbstvarianten, die abfrieren, liefern im Vergleich zu überwinternden Mischungen geringere Erträge und Qualität, insbesondere bei Silierung und Proteingehalt.
Kosten-Nutzen-Relation bei Saatgut variiert
Obwohl die Saatgutkosten bei 150 bis 200 Euro pro Hektar liegen, rechtfertigen höhere Erträge und Inhaltsstoffe die Mehrkosten, während Untersaaten mit Rotkleegras die günstigste, jedoch ertragsärmere Alternative darstellen.
Pflege- und Anbaupraktiken beeinflussen Silagequalität erheblich
Saubere Saatbettvorbereitung, frühes Pflegeschnitt und gute Bodenabdeckung beim Anwalzen verbessern die Silagequalität, insbesondere bei feuchter Witterung und niedrigen Trockensubstanzgehalten.

Quellen