Paludikultur – Landwirtschaft mit Moorblick

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Das Dokument stellt das Thema Paludikultur vor, eine innovative land- und forstwirtschaftliche Nutzung wiedervernässter Hoch- und Niedermoore, die zum Schutz des Klimas und zur nachhaltigen Bewirtschaftung beiträgt. Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher, doch die Entwässerung in der Vergangenheit hat zu erheblichen Emissionen geführt, die mehr als die Auswirkungen des Flugverkehrs sind. Um die Klimaziele zu erreichen, ist die Wiedervernässung und die nachhaltige Nutzung der Moore essenziell.

Paludikultur verbindet Moorschutz mit landwirtschaftlicher Nutzung, indem sie die Torfkörper schützt und gleichzeitig die Produktion von nachwachsenden Rohstoffen ermöglicht. Geeignete Pflanzen wie Schilf, Rohrkolben, Schwarzerle und Seggenarten können energetisch genutzt oder stofflich verarbeitet werden, z.B. als Bau- und Dämmmaterial oder in der Gartenbauindustrie. So könnten fossile Brennstoffe ersetzt und ökologische sowie ökonomische Vorteile erzielt werden. Dazu gehören auch Pflanzen wie Sonnentau, die für Pharma- und Kosmetikindustrie von Bedeutung sind.

Der Übergang zur Paludikultur erfordert Unterstützung durch Förderprogramme, Beratung und Forschung. Ziel ist es, die trocken gelegten Moorflächen wiedervernässt zu bewirtschaften, um CO2 im Boden zu binden und den Artenschutz zu fördern. Dies trägt zum Klimaschutz bei, ermöglicht nachhaltige Rohstoffgewinnung und bewahrt die biologischen Vielfalt. Die Umstellung auf Paludikultur bietet wirtschaftliche Chancen für Betriebe, die wegen der Erschöpfung ihrer Moorböden ihre aktuelle Nutzung nur noch eingeschränkt fortsetzen können.

Insgesamt ist die Paludikultur ein bedeutender Ansatz, um Klimaschutz, nachhaltige Landwirtschaft und Naturschutz miteinander zu verbinden. Das Dokument zeigt, warum es wichtig ist, Moorflächen klimafreundlich wieder zu bewirtschaften, welche Pflanzenarten geeignet sind, und wie landwirtschaftliche Betriebe diesen Wandel erfolgreich umsetzen können.


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Paludikultur – Landwirtschaft mit Moorblick (de)
Zielländer: Deutschland

Wichtige Punkte

Paludikultur bietet eine nachhaltige Lösung für den Moor- und Klimaschutz
Durch die Wiedervernässung entwässerter Moore im Rahmen der Paludikultur können CO2-Emissionen reduziert, Moore als Kohlenstoffsenken erhalten und deren ökologischen Funktionen geschützt werden.
Wirtschaftliche Nutzung von Moorpflanzen kann fossile Brennstoffe ersetzen
Pflanzen wie Schilf, Rohrkolben und Schwarzerle wachsen schnell, emittieren weniger Kohlenstoff im Vergleich zu fossilen Brennstoffen und bieten vielfältige stoffliche und energetische Verwendungsmöglichkeiten.
Umstellung auf Paludikultur erfordert Förder- und Beratungsangebote
Praktische Umsetzung ist durch verschiedene Förderprogramme, Forschungseinrichtungen und Beratungsstellen erleichtert, was den Übergang für Landwirte und Betriebe praxisnah unterstützt.
Moore sind zentrale Ökosysteme für den Klimaschutz, deren Schutz dringend notwendig ist
Da 60% der europäischen Moore entwässert sind und diese für 5% der menschengemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, ist der Schutz und die Wiedervernässung essenziell für die Klimaziele.
Verbleibende, intensiver genutzte Moorböden sind für die zukünftige Landwirtschaft wenig geeignet
Nach 30–40 Jahren Nutzung sind diese Böden vermulmt und verlieren Ertragsfähigkeit, weshalb die Rückführung in die Paludikultur eine nachhaltige Nutzungsperspektive darstellt.
Moore bieten vielfältige Rohstoffquellen für nachhaltige Industrieanwendungen
Pflanzenarten wie Sonnentau, Rohrkolben und Torfmoose können in Pharma-, Kosmetik- und Bauindustrien genutzt werden, was regionalen Anbau und nachhaltige Produktion fördert.

Quellen