Paludikulturen – Landwirtschaft auf Moorböden
Das Dokument befasst sich mit der Nutzung und Bewirtschaftung von Moorböden, insbesondere im Kontext der Paludikultur, also der nassen Bewirtschaftung von Mooren. Es wird hervorgehoben, dass die meisten deutschen Moore entwässert sind und durch ihre Nutzung erheblich zu Treibhausgasemissionen beitragen. Mit Paludikulturen soll ein nachhaltiger Kompromiss zwischen Schutz des Moores und landwirtschaftlicher Nutzung gefunden werden, um CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Ziel ist, die Torfschicht zu erhalten oder neu aufzubauen, was Klimaschutz, Wasserregulierung und Biodiversität fördert.
Es werden verschiedene Pflanzenarten für die Paludikultur vorgestellt, darunter Rohrkolben, Schilf, Torfmoos und Erle, die unterschiedliche Standorte und Nutzungen haben. Rohrkolben etwa könnten als nachwachsender Baustoff im Dämmstoffbau eingesetzt werden; Schilf dient als Brennstoff, Baustoff und unterstützt die Moorbildung; Torfmoos kann als Substrat im Gartenbau wiedervernässt werden, um die Ressource nachhaltig zu nutzen. Weiterhin werden experimentelle Projekte beschrieben, die z. B. die Erntung und Verwendung dieser Pflanzen in Pilotanlagen untersuchen.
Das Dokument hebt auch die Bedeutung einer gesellschaftlichen Umdenk- und Förderpolitik hervor, um die Umsetzung von Paludikulturen und Moorwiedervernässung zu erleichtern. Das Greifswald Moor Centrum zeigt mit einem Tiny House, wie Produkte aus Paludikulturen im Bauwesen eingesetzt werden können, um das Potenzial der nachhaltigen Moorbewirtschaftung sichtbar zu machen. Insgesamt setzt sich der Text für innovative, ökologische Lösungen ein, um die Treibhausgasemissionen der Moorflächen zu minimieren und gleichzeitig ökologische und wirtschaftliche Funktionen zu sichern.
Paludikulturen – Landwirtschaft auf Moorböden (de)
Zielländer: Deutschland
Wichtige Punkte
- Paludikulturen bieten eine Lösung zum Schutz und zur Nutzung von Mooren
- Durch die nasse Bewirtschaftung und Erhaltung der Torfschicht können Moore ökologisch geschützt, Treibhausgasemissionen stark reduziert und gleichzeitig nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten wie Rohstoff- und Energiegewinnung geschaffen werden.
- Wiedervernässte Hoch- und Niedermoore eröffnen unterschiedliche Nutzungspotenziale
- Je nach Standort können dort Pflanzen wie Torfmoos, Schilf, Rohrkolben und Erle gezielt eingesetzt werden, um Nachwachsende Rohstoffe, Baustoffe und Brennstoffe zu gewinnen und die Moorbildung zu fördern.
- Rohrkolben als nachwachsender Rohstoff für Dämmmaterial im Test
- Heimische Rohrkolbenarten wachsen schnell und werden bereits in Deutschland als Baustoff eingesetzt, wobei der Anbau noch in der Testphase ist und eine nachhaltige Nutzung noch ausgebaut werden muss.
- Schilf ist ein vielseitig einsetzbarer Pflanzenstoff
- Schilf wächst schnell, kann als Dämmmaterial, Baustoff sowie Brennstoff genutzt werden und fördert gleichzeitig die Moorbildung, was es zu einem Alleskönner in Paludikulturen macht.
- Torfmoos ist ein wichtiger Hochmoorpflanzenrohstoff mit Potenzial als Ersatz für Torf
- Torfmoos kann auf wiedervernässten Flächen agro-technisch angebaut und regelmäßig geerntet werden, um es in gärtnerischen Substraten einzusetzen und so den Torfabbau nachhaltig zu ersetzen.
- Innovatives Tiny House demonstriert das Potenzial von Paludi-Kulturen
- Das Minihaus verwendet Rohrkolben, Schilf und Erle in Wand, Dämmung und Paneelen, um die Vielseitigkeit und nachhaltige Nutzung von Pflanzen aus nassen Mooren sichtbar zu machen und für eine breitere Akzeptanz zu werben.
- Politischer und gesellschaftlicher Wandel ist notwendig
- Zur erfolgreichen Umsetzung von Wiedervernässung und Paludikultur sind Anreize, Unterstützung für Landnutzende und eine Umdenken in der Gesellschaft erforderlich, um den Schutz der Moore mit wirtschaftlicher Nutzung zu verbinden.
Quellen
- Paludikulturen – Landwirtschaft auf Moorböden - - https://www.dbu.de/umweltpreis-blog/paludikulturen-landwirtschaft-auf-moorboeden/