Alternative zum Unkrautjäten durch Mulchen oder Begrünung
Mulchen mit Wolle oder permanente Begrünung mit sedum als Alternativen zur chemischen Unkrautbekämpfung, abgesehen vom Hacken.
Umsetzungskontext
Das Weingut Auguste Clape, kurz
- Name des Landwirts: Olivier Clape.
- Département: Ardèche (07).
- LF: Gesamt: 8,9 ha. Wein: 8,9 ha. Anbausystem DEPHY: 8,9 ha.
- Arbeitskräfte: 5 FTE fest + 3 FTE saisonal.
- Weintypen / Rebsorten:
- Appellationen:
- AOC St-Péray (10%).
- Cornas (62%).
- Côtes du Rhône und Vins de France (28%).
- Ertragsziele:
- Lokale AOC: 38-40 hl/ha.
- Côtes du Rhône & Wein de France: 40-45 hl/ha, aber selten erreicht.
- Vertriebsweg: Eigenkeller.
- Andere Betriebszweige: Nein.
- Bewirtschaftungsart:
- Mehrheitlich Rebschnitt Gobelet an Pfahl.
- Dichte / Reihenabstand: 1,10*1,10 m am Hang, in der Ebene 2,40*1 m.
- Bodenart: Granitisch (85%), Tiefe 50 bis 150 cm, Hangneigung teilweise über 30%.
- Bodenbearbeitung mit Seilwinde oder Hacke.
- Parzellierung eher verstreut in kleinem Radius.
- Mulchen und Begrünung sind auf kleine schwer bearbeitbare Flächen beschränkt (oder nur mit Hacke). Betrifft einige Terrassen von 3 verschiedenen Parzellen.
Ursprung der Praxis
Seit einigen Jahren hat sich die Praxis des Weinguts in Richtung immer weniger chemische Unkrautbekämpfung entwickelt. Es blieben jedoch einige schwer zugängliche Bereiche, insbesondere für die mechanische Unkrautbekämpfung (nur Hacke). Daher die Entscheidung, sich innovativen und lokalen Techniken zuzuwenden.
Ziele
Das Ziel des Winzers bei der Einführung dieses Wollmulchs oder der permanenten Begrünung ist, entweder auf chemische Unkrautbekämpfung oder auf Bodenbearbeitung mit der Hacke in diesen schwer zugänglichen Ecken verzichten zu können.
Seine Erwartungen sind auch, für den mit Mulch bedeckten Teil, ein besseres Wasserverhalten durch Begrenzung der Bodenverdunstung und Erhaltung der Feuchtigkeit nach Regen.
Bezüglich des Mulchs ist der Wunsch, dass dieser mindestens 3 Jahre hält, ohne sich zu stark zu zersetzen. Für die Begrünung gilt: Je länger, desto besser, solange sie nicht zu konkurrenzstark für die Rebe ist.
Beschreibung der Praxis
- Einführung eines Wollmulchs von einem lokalen Unternehmen, das seine Abfälle für diesen Mulch verwendet.
Hinweis zu dieser Preisspanne, die die Arbeitskosten für das Verlegen enthält: Sie ist eine Hochrechnung der Kosten des Versuchs, der auf einer sehr kleinen Fläche und mit Vollabdeckung durchgeführt wurde. Normalerweise wird der Mulch nur unter der Rebzeile ausgelegt, was die Kosten senkt. Ein weiterer Lieferantenvergleich ist Sotextho, wo die Kosten etwa 1,80 €/m² betragen. Solcher Mulch hält 3-4 Jahre, wenn man ihn nicht rollt oder darauf läuft. Es gibt auch Mulche aus Jute und Hanf (Thorenap-Filz). Man rechnet mit einer Dicke von 1400 g/m², um eine vergleichbare Widerstandsfähigkeit wie 500 g/m² Wolle zu erreichen. Mit diesem Mulch liegen die Kosten bei ca. 13.000-14.000 €/ha (1 €/m² ohne Verlegung) bei Vollabdeckung für eine Lebensdauer von 3-4 Jahren.
- Einführung einer permanenten Begrünung mit sedum, einer kleinen Fettpflanze, die natürlich auf unseren Felsen vorkommt, wenig konkurrenzstark und wenig wüchsig.
- Aussaat im Herbst 2019 durch Ausstreuen von Sedumfragmenten, die an den Parzellengrenzen gesammelt wurden.
Umsetzungsschritte
- Sedum: Es ist eine kleine Fettpflanze, daher muss der Boden für Sedum geeignet sein, eher arm, sonst wird sie von anderen Arten überwuchert. Am besten findet man Sedum an den Parzellengrenzen und macht eine eigene Aussaat, indem man viele kleine Fragmente herstellt, die dann im Herbst auf zuvor bearbeiteten Böden mit 200 bis 300 g/m² ausgesät werden. Oft breitet sie sich schnell über Ausläufer aus.
- Wollmulch: Wir stehen noch am Anfang des Tests dieser Praxis. Wichtig ist bisher, den Boden vor dem Verlegen sauber zu machen und die beiden Bahnen gut zu überlappen, genügend Klammern zu setzen, damit sich die Bahnen auch mit der Zeit nicht voneinander lösen und Unkräuter durchlassen.
Die Praxis im Rahmen der Strategie des Landwirts

Erwartete Ergebnisse
- Produktionsziel: 35-38 hl/ha.
- Gesundheitsziel: gesunde Lese.
- Toleranz: etwas nicht konkurrenzstarkes Gras.
- Die Flächen, die mit Wollmulch und Sedum bearbeitet werden, sind heute diejenigen, die vom Szenario Nr. 2 gepflegt werden, das Hauptziel war also die Alternative zu Herbiziden.
- Verringerung der Belastung und der Arbeitszeit in diesen nur mit Hacke bearbeiteten Ecken.
- Zukünftig prüfen, ob der Mulch auch ein besseres Wasserverhalten ermöglicht.
Ergebnisse
| Zufriedenheits-/Leistungsniveau | |
| Unkrautkontrolle mit Sedum | Erwartete mehr. |
| Kosten Sedum | Sehr gering, also sehr gut. |
| Umsetzungszeit Sedum | Schnell und einfach. |
| Unkrautkontrolle mit Mulch | Bisher sehr zufriedenstellend. |
| Kosten Mulch | Sehr hoch, vor allem die Verlegung. |
| Umsetzungszeit Mulch | Lang und mühsam, aber wenn es GUT gemacht ist, hält es gut. |
| Mechanisierungskosten | Keine. |
| Kraftstoff | Keiner, außer für den Transport des Materials mit 4x4. |
Die Ergebnisse sind für den Wollmulch recht überzeugend, es bleibt abzuwarten, wie sich die Wolle im Laufe der Zeit zersetzt.




Für das Sedum ist die Etablierung langwierig und bisher erreichen wir keine ausreichende Bodenbedeckung zur Feuchtigkeitsbindung, aber es beginnt langsam, den Platz zu besetzen.


Fazit
Vorteile
- Begrenzt die Erosion des Bodens.
- Verbessert die Wassereindringung (Sedum).
- Erhaltung der Feuchtigkeit (Mulch).
- Fördert das Bodenleben.
Grenzen
- Schrittweise Einführung auf kleinen Flächen.
- Hohe Kosten für Verlegung (Mulch) und Verwendung von Klammern.
- Mögliche Konkurrenz mit der Rebe (Sedum).
Geplante Verbesserungen
Wollmulch:
- Biologisch abbaubare Klammern finden, längere Haltbarkeit der Mulche prüfen.
- Kostensenkung (Arbeitszeitreduzierung mittelfristig).
Ratschläge des Landwirts
- Mulch nur auf kleinen Flächen einsetzen.
- Sorgfältig überall klammern, um zu verhindern, dass Gras herauswächst und der Wind den Mulch anhebt.
- Sedum: einfach zu installieren.
- Besser ganze Platten verlegen als viele kleine Sedumstücke verstreuen.
Meinung der Dephy-Netzwerk-Ingenieurin Amandine FAURIAT (Landwirtschaftskammer Ardèche)
Mulch
Die Praxis ist noch recht neu, die Ziele wurden hinsichtlich der Unkrautbegrenzung über 2 Jahre erreicht, es bleibt abzuwarten, wie sich die Rebe und das Material in Zukunft verhalten. Ein weiteres Ziel ist, zu beobachten, ob die mit Mulch bedeckten Reben ein besseres Verhalten bei Wasserstress zeigen. Bis heute keine bemerkenswerten Unterschiede zwischen den verschiedenen Bereichen.
Sedum
Diese kleine Pflanze hat sich bereits in den Terroirs von Condrieu und Côte Rôtie etwas nördlich von uns bewährt. Heute scheint sie sich gut auf den Terrassen zu etablieren, auf denen Olivier sie ausgebracht hat. In Zukunft müssen wir noch abschätzen, ob sie der Rebe zu starke Konkurrenz macht.
Was der Landwirt festhält
„Es ist immer interessant, andere Lösungen zu testen. Es wird nie die perfekte Lösung geben, sondern eher mehrere, die kombiniert und angepasst werden müssen. Sehr positive Überraschung beim Wollmulch, er hält die Feuchtigkeit sehr gut. Jetzt muss der Rohstoffpreis sinken, wenn mehrere Winzer oder Gemüsebauern (sehr interessant, denke ich) mitmachen.“
Anhang
- Praktische bemerkenswerte Blätter des Netzwerks DEPHY, Alternative zur Unkrautbekämpfung durch Mulchen oder Begrünung
- Arbeit der Landwirtschaftskammer Rhône zu diesem Thema: https://extranet-rhone.chambres-agriculture.fr/actualites/toutes-les-actualites/detail-de-lactualite/actualites/lenherbement-peu-concurrentiel-des-vignes-de-fortes-pentes/