Rotationshacke

Die Rotationshacke ist ein mechanisches Unkrautbekämpfungsgerät für den Acker. Sie besteht aus sternförmigen Rädern, die an einem federbelasteten Arm befestigt sind und mit Zinken ausgestattet sind, die an den Enden Löffelformen haben.
Funktionsprinzip
Indem sie sich in den Boden eingräbt, stechen die Löffel, lockern, reißen heraus und bedecken die oberirdischen Teile.
Dieses Werkzeug kann auf vielen Kulturen wie Weizen, Sonnenblume, Sorghum, Mais, Gerste, Soja, Raps, Bohne, der Saatträger… direkt auf dem Feld eingesetzt werden.
Die Rotationshacke ist ein einfach zu bedienendes Werkzeug, das wenig Einstellungen erfordert. Die Aggressivität des Werkzeugs hängt weitgehend von der Fahrgeschwindigkeit und der Arbeitstiefe im Boden ab (je höher der Druck der Räder auf den Boden, desto aggressiver ist die Hacke). Die Hacke ist auf verdichteten Böden wegen ihrer Krustenbrecherfunktion zu bevorzugen.
Werkzeugeigenschaften
Die Rotationshacke besteht aus sternförmigen Rädern mit einem Abstand von 7 bis 9 cm, deren Enden löffelförmig sind und die Unkräuter stechen, herausreißen und wegschleudern. Als mechanisches Unkrautbekämpfungsgerät für den Acker, ähnlich wie die Striegel, ermöglicht sie „blinde“ Unkrautbekämpfung nach der Aussaat, entnommen aus den Kulturen, darf aber nicht in der kritischen Phase des Auflaufens der Kulturen eingesetzt werden. Auch „Krustenbrecher“ genannt, ermöglicht die Rotationshacke das Aufbrechen der Bodenkruste, was besonders bei Schluffböden vom Typ Boulbène interessant ist.
Anwendung
Der Einsatz der Rotationshacke erfolgt in geringer Tiefe, etwa 2 cm, über die gesamte Fläche der Kultur. Es sind nur wenige Einstellungen notwendig, um eine Rotationshacke zu verwenden. Hauptsächlich die Fahrgeschwindigkeit beeinflusst die Wirksamkeit des Werkzeugs. Für eine effektive Wirkung muss die Rotationshacke mit einer Geschwindigkeit von mindestens 10 km/h, bis zu 15 km/h, gefahren werden: Bei dieser Geschwindigkeit ist die Rotation der sternförmigen Räder optimal und das Herausreißen der Unkräuter maximal. Die Arbeitsleistung ist daher hoch: 5 bis 8 ha/h, abhängig von der Geschwindigkeit und der Arbeitsbreite des Werkzeugs (in der Regel von 3 m bis 9 m).
Eine weitere Einstellung zur Optimierung der Aggressivität ist die Eindringtiefe der Löffel. Diese kann mittels Leiträdern und/oder Bodendruckrädern, Druckfedern oder durch das Auflegen von Gewichten auf den Rahmen angepasst werden. Ein großer Nachteil dieses Werkzeugs ist jedoch seine geringe Wirksamkeit bei entwickelten Unkräutern, insbesondere im Vergleich zur Striegel. Es ist schwierig für eine Rotationshacke, Unkräuter zu entfernen, die das Stadium von 2-3 Blättern überschritten haben. Die Kombination mit dem Striegel ist daher interessant, da die Bodenkruste den Durchgang des Striegels behindert, dessen Zinken auf der Oberfläche eines verkrusteten Bodens abrutschen und nicht tief genug eindringen können, um Unkraut zu bekämpfen. Der Striegel ist auch aggressiver bei weiter entwickelten Unkräutern und kann daher nach einem ersten Krustenbrecherdurchgang mit der Rotationshacke, z. B. blind, eingesetzt werden.
Wirksamkeit in Abhängigkeit vom Entwicklungsstadium der Unkräuter

Anwendungsbereiche

Stärken und Schwächen
Stärken
- Wenig Einstellungen
- Vielseitiges Werkzeug
- Hohe Arbeitsleistung: 5-8 ha/h
- Einsatz auf vielen Kulturen möglich
- Bricht die Bodenkruste auf
- Breites Wirkspektrum auf Unkrautkeimlinge
- Wirtschaftlich und wartungsarm
- Wenig empfindlich gegenüber Pflanzenresten
- Unkrautbekämpfung in der Reihe
- Einsetzbar bei windigem Wetter
- Verhindert die Selektion von herbizidresistenten Herbizide
Schwächen
- Kurze Einsatzzeiten im Vergleich zur Unkrautentwicklung
- Unwirksam bei entwickelten Unkräutern und ausdauernden Unkräutern
- Sehr ebene Bodenbereitung erforderlich
- Wenig wirksam bei Steinen oder Oberflächenresten
- Leistungsbedarf (20 bis 25 PS/m)
- Manchmal schwierige Positionierung der Einsätze
Beispiel für den Einsatz der Rotationshacke je nach Kultur, ohne blindes Durchfahren, möglich nach der Aussaat vor dem Auflaufen
1. Wintergetreide
✓ Herbst oder Spätwinter: Stadium 1-3 Blätter
✓ Spätwinter - Frühling: Bestockung
2. Ackerbohne
✓ Stadium 2-4 Blätter
✓ Stadium 6-8 Blätter
3. Mais - Sorghum
✓ Stadium 3 Blätter
✓ Stadium 5-6 Blätter
4. Soja
✓ Stadium erste unifoliate Blätter
✓ Stadium erste trifoliate Blätter
5. Sonnenblume
✓ Stadium Keimblätter (Achtung, empfindliches Stadium der Sonnenblume: nicht über 10 km/h fahren)
✓ Erste Blattpaare
Auswahlkriterien
| Aufmerksamkeitspunkte | Kommentare |
|---|---|
| Der Rahmen kann mechanisch (kleine Breiten) oder hydraulisch (in U-Form oder Klapp-/Doppelfunktion) klappbar sein | Die hydraulische Klappung wirkt sich erheblich auf den Preis aus, ist aber ab 4,5 m Breite unverzichtbar |
| Die Zugleistung ist wichtig und muss in Relation zur optimalen Wirksamkeitsgeschwindigkeit des Werkzeugs gesehen werden | Der Zugbedarf beträgt 20 PS pro laufendem Meter. Der Traktor muss schnell 16 km/h erreichen können, sonst ist die Wirksamkeit nicht optimal.
Die Rotationshacken von Hatzenbichler sind weniger geschwindigkeitsabhängig, der Zugbedarf ist geringer. Niedrigdruckreifen ermöglichen das Befahren von Mais bis zum 4-Blatt-Stadium. |
| Hydraulische Einstellung des Drucks der Räder auf den Boden | Interessantes Kriterium, das jedoch zusätzliche Kosten (5000 bis 6000 €) verursacht |
| Abstand zwischen zwei Rädern | Dieses Kriterium ist vor allem wichtig, um die maximale bearbeitete Fläche zu erzielen. Ein zu geringer Abstand kann bei steinigem Boden oder vielen Rückständen bei Wippsystemen zu Blockaden führen. |
| Form der Radenden | Bevorzugen Sie die Form der Löffelzinken.
Umgekehrte Räder benötigen weniger Geschwindigkeit und Leistung, neigen aber dazu, den Mais zu beschädigen. |
| Das Gewicht der Werkzeuge variiert von 1,35 t bis 2,4 t | Dieses Kriterium ist wichtig: Je schwerer die Rotationshacke, desto besser dringen die Räder in den Boden ein, insbesondere bei verdichtetem Boden. |
| Anpassung der Spurweite und Leistung der Traktoren | Behalten Sie einen ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen dem Traktorrad und der Kultur in Anbetracht der hohen Arbeitsgeschwindigkeit. |
Verschiedene Modelle
| Hersteller | Modell | Mindestbreite | Maximalbreite | Typ der Rotationshacke | Ausrichtung der Löffel | Referenzpreis (für eine 6m Rotationshacke) | Details |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Yetter | HR Yetter | 3 m | 12 m | Unabhängiger Arm | Spitze greift den Boden an | 16.000 € | Details |
| Agronomic | HR Agronomic | 3,2 m | 6 m | Wipparm | Spitze greift den Boden an | 27.500 € | Details |
| APV | Rotary Crusher | 6 m | 12 m | Unabhängiger Arm | Unbekannt | 23.600 € | Details |
| Agrokraft | Stern | 3 m | 12 m | Wipparm | Spitze greift den Boden an | 20.000 € | Details |
| Pöttinger | Rotocare | 6,6 m | 12,4 m | Unabhängiger Arm | Spitze greift den Boden an | Unbekannt | Details |
| Ferju-Gourdin | HR Rotario | 3 m | 6,3 m | Wipparm | Spitze greift den Boden an | 25.440 € | Details |
| Eurotechnics | Rotaking | 3 m | 12,4 m | Unabhängiger Arm | Spitze greift den Boden an | 19.000 € | Details |
| ETR AVT | HR ETR AVT | 3 m | 9 m | Wipparm | Spitze greift den Boden an | Unbekannt | Details |
| Spedo | HR Spedo | 2,6 m | 6,1 m | Wipparm | Spitze greift den Boden an | 15.500 € | Details |
| Agrifarm | HR Bio Plus | 3 m | 24 m | Unabhängiger Arm | Unbekannt | Unbekannt | Details |
| Badalini | Romeo | 3 m | 7,2 m | Wipparm | Spitze greift den Boden an | Unbekannt | Details |
| Hatzenbichler | HR Hatzenbichler | 3,3 m | 12,2 m | Wipparm | Rücken greift den Boden an | Unbekannt | Details |
| Leroch Distribution | H-roto | 3 m | 12 m | Wipparm | Spitze greift den Boden an | 10.000 € | Details |
| Özdöken | Rotokul K620 | 4,2 m | 6,2 m | Unabhängiger Arm | Unbekannt | 18.600 € | Details |
| Conpexim | Astra 2 | 3 m | 6 m | Wipparm | Spitze greift den Boden an | 13.000 € | Details |
| Carré | Rotanet control | 4,8 m | 10,3 m | Unabhängiger Arm | Spitze greift den Boden an | 39.100 € | Details |
| Carré | Rotanet | 3 m | 12,4 m | Unabhängiger Arm | Spitze greift den Boden an | 16.900 € | Details |
Kosten pro Hektar
Maschine+Traktor+Arbeitskraft: 10 €/ha (Werkzeug 4,5 m auf 200 ha/Jahr).
Artikel erstellt mit Unterstützung von:

Quellen
- Bio-Brief Juli 2019 - Landwirtschaftskammer Ariège
- Recueil DEPHY-FG-CRAO2019
- Rotationshacke - Arvalis Infos
- Opti'Mat : https://optimat.org/outil/houe-rotative/
- Agro Transfert : http://www.agro-transfert-rt.org/wp-content/uploads/2016/02/La_houe_rotative.pdf