Kappmaschine zum Unkrautjäten in Hülsenfrüchten mit Samen
Erfahrungsbericht von Robert Melix im Rahmen des Projekts Aglae über den Einsatz der Scherhacke zur Reduzierung der Samenproduktion von Unkräutern.
Motivation
Nach der Umstellung des Betriebs auf biologischen Landbau im Jahr 2016 musste ich meine Strategie zur Unkrautbekämpfung in meinen Anbausystemen anpassen.
Ich begann mit der Integration von mechanische Unkrautbekämpfung und der Anpassung der technischen Abläufe. Da ich Hülsenfrüchte in meine Fruchtfolge aufgenommen hatte, stieß ich auf einige Schwierigkeiten. Es gibt kein zugelassenes Produkt im biologischen Landbau, um Unkräuter bei dieser Art von Hülsenfrüchten effektiv zu bekämpfen. Bei einigen empfindlichen Kulturen wie z. B. Linse ist es auch nicht möglich, mechanisch gegen Unkräuter vorzugehen, da die Kultur zu empfindlich ist und den Durchgang von Maschinen nicht übersteht.
Ich musste daher Nachbehandlungslösungen für die Unkrautbekämpfung finden, um nicht nur die Samenbildung und damit die Verschmutzung der Flächen, sondern auch die Verunreinigung der geernteten Chargen zu vermeiden.
Der Einsatz der Scherhacke erschien mir als die effektivste Technik, um diese Ziele zu erreichen. Diese Technik ermöglicht es mir heute, die Erneuerung des Unkrautsamenbestands in meinen Parzellen zu begrenzen, insbesondere bei den Kulturen von Kichererbse und Soja (Aufwuchs von Sonnenblume, Disteln, Amarant, Gänsefuß) sowie bei Linse/Leindotter (Wilde Hafer, Disteln, Lolchgras, Matrikaria).
Praxis

Fokus: Die Scherhacke – meine Vorgehensweise

- Ermöglicht das Abschneiden von Unkräutern, die über die Kultur hinausragen
- Kein Luftverdrängen durch das Gerät, daher legen sich die Unkräuter beim Durchgang nicht vor das Werkzeug: Erhöhung der Effektivität
- Geschwindigkeit 10 ha/h
- Arbeitsbreite 12 m*
- 20 Platten
Vordere Hubvorrichtung

- Schnitt-Höhe von 20 cm bis 1,20 m
- 2 Hydraulikverteiler vorne
Zug

- Traktor mit 110 PS
- Schmale Reifen, 25 cm breit: um die Hauptkultur möglichst wenig zu zerdrücken
- Verstärkte Vorderräder zur Aufnahme der Last der Scherhacke
Kosten
- Kosten der Scherhacke: zwischen 20.000 und 25.000 € (zwischen 30.000 und 35.000 € voll ausgestattet + Traktor-Anpassungen)

In Kombination mit dem Einsatz der Scherhacke säe ich meine Linse/Leindotter mit hoher Dichte (400 bzw. 200 g/m²), was die kleinen Unkräuter zu Beginn ihrer Entwicklung erstickt. Der Einsatz der Scherhacke ergänzt dies, um weitere Unkräuter wie Wilde Hafer, Lolchgras und Disteln zu entfernen, die es geschafft haben, durch die Biomasse von Linse/Leindotter hindurchzuwachsen. In der Zwischenzeit dienten die Stängel dieser Unkräuter als Stütze für die Kultur während ihrer Entwicklung.
Vorteile und Vorsichtsmaßnahmen
Vorteile
- Verhindert die Ausbreitung von Unkrautsamen, insbesondere von herbizidresistenten
- Sehr effektiv bei Disteln und Wildem Hafer
- Interessante Ergänzung der Unkrautbekämpfung bei der Saatgutproduktion von Getreide
- Erleichtert die Ernte
- Anpassbar an jede Kultur
Vorsichtsmaßnahmen
- Nur wirksam bei Unkräutern, die höher als die Kultur sind
- Finanzielle Investition
- Weniger wirksam bei zu holzigen Unkräutern
Meine Tipps für den Erfolg
- Auf ebenem Boden arbeiten
- Auf abgetrocknetem Boden arbeiten
- Kein Einsatz bei starkem Wind
- Wahl des Einsatzzeitpunkts nach Wetterlage (einige trockene Tage nach dem Mähen, um Aufwuchs zu vermeiden)
- Vermeidung zu früher Mahd, um zu verhindern, dass das Unkraut bei niedrigerer Höhe Samen bildet
- Vermeidung zu später Mahd bei Wildem Hafer, da dieser bei Verholzung sich um das Werkzeug wickelt und schwer zu zerstören ist
- Kombination dieser Technik mit anderen Hebeln für mehr Effektivität
Meine Perspektiven

- Verbesserung der Eingriffszeitpunkte bei Unkräutern bestimmter Kulturen im Vorfeld
- Mehr Zwischenfrüchte einführen
- Erhöhung der Aussaatdichten
- Anbringen von Abweiserblechen an der Scherhacke, um bei zu holzigen Unkräutern (z. B. Wilder Hafer) effektiver zu sein
Leviers évoqués dans ce système
- Fruchtfolge verlängern
- Aussaatdichte
- Mechanische Unkrautbekämpfung
- Artenmischung
- Lange Fruchtfolge
- Dicht säen/pflanzen
Meine Ergebnisse
Agro-ökologisch
Verringerung des Unkrautdrucks
Stabilität des Schädlingsdrucks
Stabilität des Krankheitendrucks
Sozial
Erhöhung der Mechanisierungszeit
Stabilität bezüglich Überlastungszeiten
Stabilität der Beobachtungszeit
Ökonomisch
Erhöhung der Mechanisierungskosten
Stabilität der Nettomarge
Erhöhung der Umsetzungskosten
Bewertung durch das Expertengremium
Bewertung gemäß der grille d'analyse ESR.
Substitution
Einsatz alternativer Bekämpfungsmethoden als Ersatz für chemische Mittel.

Landwirt, Mitglied des Netzwerks DEPHY Ferme, betreut durch die Chambre d’Agriculture de l’Aude.


Autor des Berichts: Loïc Doussat.
Bearbeitungsdatum: 2019.
Anhang und Links
- Bericht Aglae herausgegeben von der Chambre d'Agriculture Occitanie https://occitanie.chambre-agriculture.fr/agroenvironnement/agroecologie/aglae/tous-les-temoignages/lecimeuse-pour-reduire-la-production-de-graines-dadventices/
Matériel évoqué dans ce retour d'expérience
Bioagresseurs évoqués dans ce retour d'expérience